Espresso Geschichte
Um 1900 kam Espresso als Getränk (italienisch Caffé) in Mailänder Bars auf. Espresso wurde damals nur auf ausdrücklichen Wunsch des Kunden mit Dampf zubereitet – Espresso leitet sich vom Verb esprimere=ausdrücken ab. Der „ausdrücklich“ zubereitete Kaffee. Heute ein Kultgetränk und eine Lebensphilosphie. Mit Expresso - vermeintlich für „schneller Kaffee“ hat der Espresso nur insofern etwas zu tun, daß Espresso schnell zubereitet ist.
Die Bohne
Wie beim Kochen sind hochwertige Bohnen das A und O für einen guten Espresso mit einer wunderbaren Crema. Espressobohnen sind in der Regel dunkler geröstet als Bohnen für Filterkaffee – dadurch verliert die Bohne an Säure, was Espresso magenverträglicher gegenüber Filterkaffee macht. Espressobohnen sind meist eine Mischung aus Robusta und Arabica Sorten. Für eine stabile Crema sorgt der Robusta Anteil im Espresso, natürlich läßt sich auch mit einer reinen Arabica Espresso eine stabile Crema zubereiten. Inzwischen gibt es einen gewissen Trend zu „helleren“ Röstungen die fruchtiger schmecken und mehr Säure haben.
Espressomaschinen
Bereits um 1856 waren über 60 Kaffemaschinen in der der Literatur zu finden, aber erst 1936 hat Achille Gaggia ein Patent angemeldet – eine Maschine, die mit Hilfe eines Kolbens Wasser unter hohem Druck durch das Kaffeepulver presst. Auch ein gewisser Luigi Bettara hat bereits 1855 einen Prototyp auf der Weltausstellung vorgestellt – Aber erst Desderio Pavoni konnte das von Bettara gekaufte Patent vermarkten und weiterentwickeln. Für Puristen ist nur eine Siebträgermaschine etwas, das den Namen Espressomaschine verdient. Heute ist allen Systemen gemein, daß bei ca. 9-13 Bar Druck Wasser bei ca. 90C°durch das Espressopulver gedrückt wird. Eine Siebträgermaschine wie z.B. die Faema E61 haben inziwschen Kultstatus - eine schöne Siebträgermaschine ist für mich in einem Restaurant oder Bar ein Zeichen für Esskultur und einen guten Espresso.
Die Mühle
Die Espressomühle ist für das gute Gelingen eines perfekten Espresso oder Capucchino mit einer Siebträgermaschine wichtig. Dabei ist entscheidend,
- Kurz vor Bezug. Das Mahlen der Bohnen kurz vor Bezug, damit die flüchtigen Aromen erhalten bleiben
- Richtiger Mahlgrad. Der richtige Mahlgrad ist nur über ausprobieren und für jede Espressosorte individuell herauszubekommen. Hilfreich ist bei Verwendung unterschiedlicher Espressosorten den Mahlgrad zu dokumentieren oder sich mehrere Mühlen zuzulegen.
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Schonend. Die Mühle muss schonend und „kühl“ mahlen, ansonsten gehen Aromen verloren.
- Gleichmäßig. Das Kaffeepulver muss homogen sein.
Herdkocher
Der Herdkocher (Caffettiere) fehlt in keiner sardischen Ferienwohnung. Es gibt sie inzwischen in den unterschiedlichsten Formen –der Klassiker ist das Modell in Form einer Sanduhr.
Das Funktionsprinzip ist denkbar einfach: Im unteren Teil befindet sich Wasser, dazwischen in einem Sieb das Kaffeepulver und oben ist ein Auffangbehälter. Wird das Wasser erhitzt entsteht Druck bzw. Wasserdampf, dieser steigt durch das Sieb nach oben in den Auffangbehälter.
Zubereitung Espresso im Herdkocher
Kaltes Wasser bis zur Höhe des Ventils in den unteren Wasserbehälter einfüllen, in das Sieb das Kaffeepulver geben und glattstreichen (nicht pressen) und das Sieb einsetzten. Den Auffangbehälter darauf schrauben und bei kleiner Hitze auf die Herdplatte stellen, dabei darauf achten, daß der Henkel möglichst nicht über der Herdplatte/ Gasflamme ist. Nach zwei bis drei Minuten hört man ein gurgelndes Geräusch, der Auffangbehälter füllt sich. Kurz danach kann man den Espressokocher vom Herd nehmen und den Espresso servieren. Die Caffettiere abkühlen lassen, aufschrauben und das Kaffeepulver entsorgen und das Sieb sowie den Auffangbehälter mit einer Spülbürste und etwas Spülmittel reinigen und trocknen lassen.
Christian Friedrich Henrici (deutscher Dichter und Poet) schrieb um 1720 " Der Caffe bleibt mein Element, und Lomber mein Vergnügen, wer dieses beydes böse nennt, muß wie ein Schelme lügen".
Unsere Empfehlung für einen wirklich guten, langsam, sortenrein und schonend gerösteten Espresso ist La tazza d'oro - der Espresso aus Sardinien - klassisch, italienisch geröstet.